Vor einigen Tagen ist in der Berner Zeitung mein Artikel zum Einfluss des Mondes auf Natur und Mensch erschienen (s. Raubt der Mond uns den Schlaf?). Die Ratgeber-Autorin Johanna Paungger-Poppe gibt darin Tipps, wie man die Kraft des Mondes am besten nutzt. Und Zweiflern schlägt sie ein Experiment vor:
Man lege bei zunehmendem Mond eine weisse, stark verschmutzte Socke in ein Becken mit Seifenwasser und lasse sie ohne zu schrubben darin liegen. Einen Tag später schaue man nach, wie schmutzig das Wasser ist, und wie schmutzig die Socke. Dieses Experiment wiederhole man vierzehn Tage später bei abnehmendem Mond.
Leider habe ich die weissen Socken aus meiner Jugendzeit längst aus dem Kleiderschrank verbannt, und von den Füssen sowieso. Ich versuche es mit einem T-Shirt (mit dem Aufdruck „Universität Freiburg“). Dieses wurde im Brunnen vor dem Tore etwas befeuchtet und dann durch den Dreck einer eingetrockneten Pfütze gezogen.
Ich habe die schmutzige Wäsche um 11 Uhr am letzten Montag – also noch vor Vollmond – in eine Schüssel mit kaltem Wasser und etwas Waschmittel gelegt. (Nein, eine grössere Schüssel hatte ich leider nicht zur Hand; vielleicht schaffe ich bis zum nächsten Vollmond eine an.)
Einundzwanzigeinhalb Stunden später habe ich das T-Shirt aus dem Wasser genommen.
Zur Experimentskritik: Besser wäre gewesen, ich hätte den Versuch einen Tag früher gemacht. Dann hätte das ganze Experiment bei zunehmendem Mond stattgefunden. Jetzt lag das T-Shirt nach dem Vollmond noch rund fünf Stunden unter Einfluss des abnehmenden Mondes im Wasser.
Wie sieht das T-Shirt und das Wasser wohl nach dem selben Vorgehen bei annehmendem Mond aus? In eineinhalb Wochen folgt der zweite Teil des Mondexperiments. (Man würdige diesen schon fast seifenopernmässigen Cliffhanger.)