Rasch mal ein Video drehen

Ich möchte ein Video drehen. Nein, ich meine nicht drehen im Sinn von filmen, sondern von wirklich drehen, um 90 Grad.

Das Problem: Wir haben eine Live-Übertragung mit der Smartphone-App Periscope gemacht — im Querformat. Da Periscope die Aufzeichnungen nicht archiviert, habe ich sie auf dem Smartphone abgespeichert, um sie in einem zweiten Schritt auf Youtube hochzuladen. Doch leider liegt der exportierte Film quasi auf der Seite.

Der erste Lösungsweg: Ich lade die Datei zu Youtube hoch, klicke auf „Bearbeiten“ und drehe den Film dort. Das Umrechnen dauert aber unheimlich lange. Viel schneller geht es mit dem Linux-Kommandozeilenprogramm ffmpeg. Mit diesem trage ich die richtige Orientierung in den Metadaten des Films ein, ohne die Bilder umzurechnen. Das ist im Nu erledigt. Und Youtube kommt mit der angepassten Datei zurecht. Der entsprechende Befehl:

ffmpeg -i in.mp4 -c copy -metadata:s:v:0 rotate=90 out.mp4

Lizenziatsarbeit "Zeitung der Zukunft"

Die Tageszeitungen stehen unter Druck: Die Lesergemeinde schrumpft. Und immer mehr Werbetreibende setzen statt auf die Zeitung auf elektronische Medien. Um fortbestehen zu können, muss sich die Tageszeitung weiter entwickeln. Sie muss digital werden.

In meiner Lizenziatsarbeit am Departement für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Freiburg habe ich einen Versuch mit einer digitalen Zeitung durchgeführt. Während der Testperiode wurde eine digitale Version des Tages-Anzeigers produziert. Die Testpersonen konnten dieses E-Paper herunterladen und auf ein zur Verfügung gestelltes Lesegerät kopieren. Im Anschluss an den Versuch wurden die Testpersonen befragt. Zudem wurde anhand aufgezeichneter Nutzungsdaten ausgewertet, welche Inhalte die Testpersonen geöffnet hatten.

Die vollständige Arbeit steht nun zum Abruf bereit.

Zeitung der Zukunft — Zukunft für die Zeitung? Was Leserinnen und Leser von einer digitalen Zeitung erwarten. (PDF-Format, 4,5 MB)

Ganz herzlich danken möchte ich allen, die mich bei Realisierung der Lizenziatsarbeit unterstützt haben: insbesondere den Testteilnehmerinnen und Testteilnehmer für ihre Zeit und ihr Engagement, Lucia Probst für ihre Unterstützung während des langen Projekts, Andreas Reufer fürs Programmieren, Ernst Born für die statistische Hilfe bei der Datenauswertung, David Haberthür und Sven Johner für Tipps zum Tex(t)satz, Ruth Born fürs Korrekturlesen, dem Verlag Tamedia für die Inhalte, der Firma TicinOnline fürs Produzieren der elektronischen Zeitungen, René Lutz von Graphicart Prepress fürs Vermitteln der Lesegeräte und meinem Professor Louis Bosshart für die Ab- und Annahme der Lizenziatsarbeit. Herzlichen Dank!

Seminararbeit: Zeitung der Zukunft — Zukunft für die Zeitung?

Die Seminararbeit, die ich in meiner Zeit in Paris geschrieben habe, ist von der Uni angenommen worden. In der Arbeit beschäftige ich mich mit der Frage, ob Lesegeräte der Zeitung neue Perspektiven eröffnen könnten. Dazu habe ich im Frühling eine Online-Befragung durchgeführt. Die Arbeit ist unter dem untenstehenden Link abrufbar.

Herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit genommen und den Fragebogen ausgefüllt haben. Ich freue mich über Rückmeldungen.

Seminararbeit: Zeitung der Zukunft — Zukunft für die Zeitung?
(Die Arbeit steht unter der Creative-Commons-Lizenz By-Nd.)

Mein Paris

paris

Hier gab es lange nicht viel zu lesen. Der Grund ist, dass ich am Schreiben bin. Ich habe mich hier in Paris einquartiert und arbeite an einer Seminararbeit und einer Lizarbeit zur elektronischen Zeitung auf Lesegeräten (E-Reader).

Von Paris habe ich bislang noch nicht allzu viel gesehen — ausser natürlich das Panthéon, auf das ich einen direkten Blick habe.

Befragung mit Problemen

Derzeit führe ich eine Befragung für meine letzte Seminararbeit durch. Dazu habe ich auf meinem gemieteten Server-Plätzchen bei einem Günstig-Provider (Shared Hosting) die Befragungssoftware Limesurvey installiert. Über längerer Zeit habe ich an der Umfrage gefeilt und sie mehrmals getestet und testen lassen.

Am Dienstag hat der Moderator einer bestimmten Facebook-Gruppe den Link dann an die Gruppenmitglieder verschickt. (Ich brauche eine definierte Grundgesamtheit. Die Facebook-Gruppe eignet sich gut dafür, da ihre Mitglieder gut meinen Kriterien zu entsprechen scheinen.)

Kurz darauf kam es offenbar zu ersten Server-Ausfällen. Die Anzahl der Umfrage-Abbrecher war höher als die Anzahl derjenigen, die die Umfrage abgeschlossen haben. Offenbar beendete der Server in mehreren Fällen die Umfrage. Oder er war unerträglich langsam.

Tags darauf fragte ich beim Webspace-Provider nach. Der Techniker bestätigte mir, dass der Server am Limit gelaufen sei. Ein Mitarbeiter sei den halben Abend damit beschäftigt gewesen, den Server zu stabilisieren, damit es nicht zu Ausfällen auf anderen Websites komme. Ich fragte daraufhin, was er mir rate. Allenfalls könnte ich die Umfrage-Software wechseln, sagte er mir. Das ist während der laufenden Umfrage aber kaum möglich. Weitere Ratschläge konnte er mir nicht erteilen.

Am Donnerstag morgen hat sich eine weitere Teilnehmerin über den langsamen Server beschwert. Ich habe deshalb bei den Entwicklern der Umfrage-Software nachgefragt. Diese waren erstaunt über die Probleme. Die Software gelte als sehr schnell und könne weit mehr als die paar gleichzeitigen Nutzer bei mir verarbeiten. Sie baten mich beim Server-Betreiber nach den Log-Dateien zu fragen.

Ein Techniker des Providers hat sich das Problem daraufhin nochmals angeschaut. Die Herausgabe von Logs mache keinen Sinn, da darin die Überlastung nicht zu sehen sei, sagte mir der Support-Mitarbeiter. Der Server werde aber genau überwacht. Und wenn man dem Problem auf die Schliche komme, melde man sich.

Zwei Kollegen, die ein bisschen etwas von Server verstehen, orteten das Problem eher beim Shared-Hosting als bei der Software. Bei Discountanbietern liefen auf einem Server bis zu 2000 Kundenaccounts, schrieb einer. Sobald mehrere Kunden eine Anwendung, die etwas Rechenleistung benötigt, laufen liessen, komme es zu Problemen. „Das Ganze liegt zu 99 Prozent nicht am Survey sondern an der Anzahl Kundenaccounts auf dem Rechner.“

Mittlerweile kommen nur noch vereinzelt Umfrage-Teilnehmer vorbei. Der Server scheint wieder stabil zu laufen. Ich beobachte die Sache nun noch zwei Tage. Und wenn bis dahin nicht genügend Antworten zusammen gekommen sind, muss ich wohl vor dem Verschicken eines Reminders noch einen Provider-Wechsel oder ein Upgrade in Betracht ziehen.

Vielen Dank allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Befragung für Ihre Geduld. Ich hoffe, dass die Fragen nun ohne Unterbruch beantwortet werden können. Als Vorsichtsmassnahme macht es allenfalls Sinn, nach den Frageblöcken jeweils den „Zwischenspeichern“-Knopf zu drücken.

Subversion

Ich gedenke meine verbleibenden Uni-Arbeiten in Latex zu schreiben. Damit ich jeweils eine Sicherheitskopie habe, benutze ich Subversion — ein Tool, das normalerweise Programmierer einsetzen. Der Vorteil dieser Lösung: Alle Änderungen an meinem Dokument werden aufgezeichnet. So kann ich ältere Versionen wieder herstellen, sollte mal Text verloren gegangen sein. (Zudem könnten sich auch weitere Leute an den Schreibarbeiten beteiligen; Freiwillige vor — in meiner Arbeit im Fach Zeitgeschichte geht es um „Subversion“ in der Armee anfangs der 1970er Jahre. Und mit dieser „Subversion“ ist für einmal keine Software gemeint. ;-))

Hier eine kleine Anleitung für Anfänger. Zum Einsatz kommt Ubuntu-Linux. (Windows-Nutzer gucken sich am besten TortoiseSVN an.)

1.) Falls Subversion noch nicht installiert ist, holt man dies nach. Dazu verwendet man entweder den Befehl sudo apt-get install subversion oder benutzt die grafische Paketverwaltung Synaptic.

2.) Nun muss irgendwo ein Subversion-Konto eröffnet werden. Meines befindet sich auf den Maschinen des Anbieters Springloops. Sobald ich dort ein eigenes Projekt eröffnet habe, kann ich oben rechts den Link dazu kopieren.

3.) Nun öffne ich die Konsole. Ich gehe ins richtige Verzeichnis, also etwa in /home/benutzer/Dokumente/. Nun wird das Verzeichnis ein erstes mal ausgecheckt. Dazu verwende ich den Befehl svn checkout link_von_springloops.

4.) Subversion hat auf dem eigenen Computer nun ein Verzeichnis eröffnet, in dem die Arbeitskopien der Dokumente gespeichert werden. Sind irgendwo auf dem Computer bereits Dokumente vorhanden, werden sie nun in dieses Verzeichnis kopiert. Um die Dateien der Versionsverwaltung anzufügen, muss jede mit folgendem Befehl entsprechend markiert werden: svn add namederdatei.

5.) Nun wird ganz normal an den Dokumenten gearbeitet. Sobald man Änderungen durchgeführt hat, speichert man die Dateien lokal. Um die lokale Arbeitskopie mit der Datei auf dem Netz abzugleichen, verwendet man den Befehl svn commit.

Ergänzungen: Arbeiten mehrere Nutzer am jeweiligen Projekt, ist — bevor man mit der Arbeit beginnt — jeweils die Arbeitskopie zu aktualisieren. Dies geschieht mit svn update. Mit svn diff kann man sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Versionen anzeigen lassen. Und svn status zeigt Informationen zum Status der Dateien an.

Vielen Dank an Lorenz, der uns am Chaos-Treff in die Subversion-Geheimnisse eingeweiht hat.

Vortrag "Weblogs"

Gestern hielt ich ein Referat zum Thema Weblogs bei der Berner Public Relations Gesellschaft. Ich habe darin erklärt, was Weblogs sind. Und ich habe aufzuzeigen versucht, weshalb Weblogs für PR-Leute ein Thema sein müssten. In drei rund 20 Minuten dauernden Workshops gaben wir anschliessend einige Tipps für die praktische Arbeit mit Blogs.

Eine detailliertere Zusammenfassung zur Veranstaltung erscheint auf der Website der BPRG. Hier schon mal die Folien zu meinem Vortrag und zu meinem Workshop:

Das Mondexperiment, Teil I

Vor einigen Tagen ist in der Berner Zeitung mein Artikel zum Einfluss des Mondes auf Natur und Mensch erschienen (s. Raubt der Mond uns den Schlaf?). Die Ratgeber-Autorin Johanna Paungger-Poppe gibt darin Tipps, wie man die Kraft des Mondes am besten nutzt. Und Zweiflern schlägt sie ein Experiment vor:

Man lege bei zunehmendem Mond eine weisse, stark verschmutzte Socke in ein Becken mit Seifenwasser und lasse sie ohne zu schrubben darin liegen. Einen Tag später schaue man nach, wie schmutzig das Wasser ist, und wie schmutzig die Socke. Dieses Experiment wiederhole man vierzehn Tage später bei abnehmendem Mond.

Leider habe ich die weissen Socken aus meiner Jugendzeit längst aus dem Kleiderschrank verbannt, und von den Füssen sowieso. Ich versuche es mit einem T-Shirt (mit dem Aufdruck „Universität Freiburg“). Dieses wurde im Brunnen vor dem Tore etwas befeuchtet und dann durch den Dreck einer eingetrockneten Pfütze gezogen.

Schmutzige Wäsche

Ich habe die schmutzige Wäsche um 11 Uhr am letzten Montag – also noch vor Vollmond – in eine Schüssel mit kaltem Wasser und etwas Waschmittel gelegt. (Nein, eine grössere Schüssel hatte ich leider nicht zur Hand; vielleicht schaffe ich bis zum nächsten Vollmond eine an.)

Die Wäsche

Einundzwanzigeinhalb Stunden später habe ich das T-Shirt aus dem Wasser genommen.

Stunden später... Das schmutzige Wasser Das noch immer schmutzige T-Shirt

Zur Experimentskritik: Besser wäre gewesen, ich hätte den Versuch einen Tag früher gemacht. Dann hätte das ganze Experiment bei zunehmendem Mond stattgefunden. Jetzt lag das T-Shirt nach dem Vollmond noch rund fünf Stunden unter Einfluss des abnehmenden Mondes im Wasser.

Wie sieht das T-Shirt und das Wasser wohl nach dem selben Vorgehen bei annehmendem Mond aus? In eineinhalb Wochen folgt der zweite Teil des Mondexperiments. (Man würdige diesen schon fast seifenopernmässigen Cliffhanger.)

Ist das Mitsurfen legal?

Mache ich mich strafbar, wenn ich ohne Einverständnis das ungeschützte Drahtlosnetzwerk eines Nachbarn mitbenutze? Bislang bin ich davon ausgegangen, dass ich dafür nicht bestraft werden kann, sofern ich im Internet nichts Illegales angestellt, den Datenverkehr nicht abgehört und dem Nachbarn durch die Mitbenutzung keinen Schaden zugefügt habe. Ich bin schliesslich nicht in ein „gegen seinen Zugriff besonders gesichertes Datenverarbeitungssystem“ (siehe StGB) eingedrungen.

Wie Heise berichtet, sieht das ein deutsches Gericht anders: Der Richter hat einen „Mitbenutzer“ verwarnt. Sollte dieser wieder beim „Schwarzsurfen“ erwischt werden, müsste er eine Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu je 5 Euro bezahlen.

Wie seht ihr das, liebe Juristinnen und Juristen: Könnten harmlose Mitsurfer auch in der Schweiz verurteilt werden? Und: Könnten in einem solchen Fall nicht auch die Betriebssystem-Hersteller verklagt werden, da sich ihre Software automatisch mit offenen Funknetzen verbindet?

Und noch etwas anderes zum Thema: Darf ich auf einer öffentlich publizierten Karte den Standort von unverschlüsselten Netzwerken einzeichnen?

Im Praktikum

Mein Praktikum ist zu Ende; nach dem Wochenende gehts zurück zur Zeitung. Je zwei Wochen lang durfte ich einen Blick hinter die Kulissen von TeleBärn und Capital FM werfen. Ich erhielt dabei einen spannenden Einblick in die Arbeit bei audiovisuellen Medien.

Bei TeleBärn profitierte ich von einer ausführlichen Einführung in die Arbeit des Video-Journalisten. Am Ende des Praktikums habe ich schliesslich einen eigenen Beitrag gestalten können. Bei Capital FM konnte ich auf der Nachrichtenredaktion mitlaufen und viele praktische Erfahrungen sammeln. Ein Highlight war die Realisierung des Berichts zur neuen Ausstellung im historischen Museum.

Vielen Dank den Teams von TeleBärn und Capital FM für die Unterstützung. Die Praktikumstage bei euch waren spannend, intensiv und lehrreich.